Beiträge von Diana_1980

    Hallo Schnecke.
    Ich glaube diese Fragen kennt hier jeder und du bist auf jeden Fall hier richtig aufgehoben.


    Wenn du für den geschützten Bereich freigeschalten bist kannst du auch in aller Ruhe über das sprechen was dich bedrückt und dir sorgen macht.


    Viel Kraft und herzliche Grüße


    Diana

    hallo torsten, ich selbst bin auch noch nicht so lange in diesem forum, mein vater hat auch krebs und für diese kurze zeit in der ich hier aktiv bin, hat sich schon einiges getan, du bist hier sicher gut aufgehoben und findest austausch und trost.


    ganz herzliche Grüße


    Diana

    Hallo. ich bin heute auf dieses forum gestossen..


    Ich heisse Diana, bin 28 Jahre alt und komme aus Freiburg
    vielleicht tut das ja mal ganz gut sich auszutauschen. Mein vater hat seit september 07 die diagnose speiseröhrenkrebs. mittlerweile hat er die op hinter sich, es wurde ein teil des magens und ein teil der speiseröhre entfernt. er hat einen riesenweg hinter sich, gekoppelt mit diversen anderen dingen die er sich noch zugezogen hat. von bypassverschluss über darminfekt bis hin zu wasser in der lunge und im herzbeutel war alles dabei. er hat diese qual sehr tapfer überstanden. mittlerweile ist er in der nach-chemo, hat über zwanzig kilo und dazu seinen kampfgeist verloren. ich stehe zusammen mit meiner mutter eher hilflos daneben. dazu kommt, das er sehr in seiner "opferrolle" aufgeht, und meine mutter in der beschützerrolle, das soziale umfeld der beiden ist auch eher klein, so das ich die einzige ansprechpartnerin meiner mutter bin. sie erzählt nie, wie es ihr geht, das einzige thema ist mein vater- der auch, wie ich das auch sehr gut verstehe- der leidtragende der geschichte ist. allerdings hat er sich soweit wieder erhohlt, das er schon wieder relativ fidel ist, ihm fehlt halt die kraft und der wille... und meiner mutter geht so langsam auch die puste aus, obwohl sie das nie zugeben würde...
    heute ist mir der kragen geplatzt, und ich habe geschrieen und geweint, und den beiden an den kopf geknallt, das sie aus diesen rollen raus müssen und auch mal zugeben dürfen, das es ihnen nicht gut geht, und nicht immer die starken makieren müssen. ich könne das auch nicht auf dauer. das endete damit, das meine mutter rausbrüllte, ja es ginge ihr schlecht, und mein vater bitterlich weinte, das er keine lust mehr habe mit dieser krankheit zu leben. nachdem wir alle unser wut herausgebrüllt hatten gings besser.
    allerdings habe ich ein schlechtes gewissen bis zum horziont, weil ich die beherrschung verloren habe, und ich mir sage, das meine eltern so geduldig und tapfer sind, und ich nicht.. ich habe manchmal das gefühl, ich werde auf der strecke vergessen.
    erschwerend kam hinzu, das mein bruder im dezember 07 die diagnose morbus hodgkin bekam - lymphdrüsenkrebs...
    das jahr war schlecht... und mein bruder geht ganz anders mit der diagnose um, er hatte auch keine so riesige op.. und bestrahlung die er ganz gut weggesteckt hat.. aber ich glaub auch, das er auf der strecke bleibt..


    mach ich das richtig? ist das normal das man nicht so nah dran ist und trotzdem so ausgelaugt?


    Herzliche Grüße


    Diana