Hi Marita,
ich gehöre zur Stoma-Fraktion, d.h. ich habe keinen Dickdarm mehr, bzw. einen kleinen Rest, der nicht mehr an den Verdauungstrakt angeschlossen ist. Ein Stoma ist nichts Schlimmes. Man kann prima damit leben. Im Kopf sieht vorab Alles viel unschöner aus, als es tatsächlich ist. Ich habe vor meiner OP gesagt, dass ich von der Hochbrücke springe, wenn ich einen Seitenausgang bekomme. Wie gut, dass ich unter Höhenangst leide, denn sonst hätte ich ein schönes Leben verpasst.
Wenn Du wissen möchtest, was während der OP passieren wird, schau hier in die Kurzfassung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Enterostoma
Ich schreibe in der Wikipedia mit. Der Text stammt von mir und ist sachlich richtig. Wenn Du dich weitergehend damit beschäftigen möchtest, schaue hier:
http://www.stoma-welt.de/
Christians Seite ist eindeutig die beste in Deutschland. Klicke dort auch gerne auf den Link zum Stoma-Forum. Da findest Du eine liebe Community, die nie müde wird, mit hilfreichen Tipps beiseite zu stehen. Mich findest Du mit anderem Namen auch dort.
Fragen, die Ihr stellen solltet:
- Ist ein Colo- (Dickdarmausgang) oder ein Ileostoma (Dünndarmausgang) geplant?
- Gibt es in dem KH eine Stomatherapeutin, die den optimalen sitz des Stomas im Vorfeld anzeichnet? (Das ist wichtig! Ein Stoma, das z. B. in einer Hautfalte liegt, lässt sich nicht versorgen und macht nur Ärger.)
- Wie häufig wird dieser Eingriff an dem KH gemacht? Gibt es einen wirklichen Darmspezialisten? (Wenn nicht, denkt darüber nach, an ein anderes KH zu gehen. Wird die OP nicht korrekt durchgeführt, kann es gravierende OP-Komplikationen geben. Da kann ich nach undichter Darmnaht und nachfolgender Bauchfellentzündung unter Beteiligung eines KLinikkeims ein Lied von singen.)
- Wird unmittelbar nach der OP eine Stomatherapeutin vor Ort sein, um an die Versorgung des Stomas heranzuführen? (Wenn nicht, solltet Ihr Euch selbst um eine kümmern, die ins KH kommt. Fragt dann also auch gleich, ob man im KH damit Probleme hat. Ggfs. kann die dann auch vor der OP die Stomaposition anzeichnen...)
Wenn Alles gut geht, stellt Euch darauf ein, dass die Ernährung anfangs problematisch sein kann. Einiges wird nach der OP zunächst nicht mehr vertragen und auch die Stuhlkonsistenz kann zu wünschen übrig lassen. Führt ein Ernährungstagebuch, um problematische Nahrungsmittel auszuschalten. Das ist aber nur vorübergehend so. Nach einigen Wochen wird es schon deutlich besser und nach spätestens einem Jahr hat sich der Restdarm meist gut angepasst.
Wie gesagt, ein gut angelegtes Stoma ist völlig unproblematisch. Mache Dir diesbezüglich keine Sorgen. *knuddel*
Ich drücke Euch ganz doll die Daumen!
Liebe Grüße Birgit