Beiträge von altwerther

    Hallo zusammen,


    Stelle mich mal kurz vor: bin männlich, 52 Jahre alt und komme aus Oberschwaben.


    Seit dem 02. März leide ich mit meiner 48-jährigen Lebensgefährtin. Kennengelernt haben wir uns vor knapp 18 Jahren. Wir haben zusammen einen 16-jährigen Sohn.


    Ich will Euch mal kurz die die letzten 9 Wochen erzählen:


    An jenem 02. März 2007 (Das Datum werde ich nie vergessen), einem Freitag, rief mich meine Lebensgefährtin im Geschäft an, Ihre Frauenärztin hat soeben durch Ultraschall einen sehr großen Tumor an der Gebärmutter festgestellt. Die FÄ suchte meine Freundin auf, weil sie seit Wochen so ein leichtes Ziehen und Stechen im Unterleib hatte. (Bei einer regulären Krebsvorsorge im Januar 2007 wurde seltsamerweise noch nichts festgestellt).


    Bei einer weiteren Us-Untersuchung ein paar Tage später (Wo ich auch dabei war), hieß es dann, das der Tumor gutartig aussieht (Glatte Struktur, keine dunklen Flecken). Das gab erst mal Hoffnung.


    Nach Hängen und Würgen am 02. April einen endlich OP-Termin im KH erhalten (?Wir sind OP-mäßig ausgebucht bis Mitte Mai!?). Bei der Voruntersuchung zur OP im KH, auch hier -das sieht eher gutartig aus . . .



    OP am 2. April . . als ich nach 3 Std. warten mal im OP-Trakt nachfragte, hieß es: noch nicht beendet, Bauchdecke noch geöffnet. . . Mir schwante fürchterliches.


    Kurzum: Die OP dauerte über 6 Std. und dann die absolute Hiobsbotschaft:


    Der Tumor an der Gebärmutter war a.) bösartig und b.) gar nicht der Primärtumor, sondern der sitzt im Magen und hat auf die Gebärmutter metastasiert. Also wurde eine Total-OP gemacht (Gebärmutter, Teile der Lymphknoten und Teile der Fettschürze vor dem Magen ? alles entfernt).


    ....Und das Magenkarzinom ist immer noch da!


    Laut einer durchführten CT sollen Leber, Nieren und Knochen nicht befallen sein.


    Nach einer OP-Erholungszeit von 4 Wochen, (2 Wochen davon zu Hause mit nächtlicher künstlicher Ernährung ? Sie hat vor/bei/nach der OP 11 kg abgenommen, wiegte gerade noch 51 Kg) wollte man mit der Chemo beginnen. In dieser Zeit sind wir sogar ab und zu
    - trotz Ihrer OP-Schmerzen- spazieren gegangen und wir/ich hatte(n) echt Hoffnung, es geht wieder bergauf.


    ....Und der Teufelskreis beginnt . . .


    Angedacht war eine ambulante Chemo zu Hause, da sie durch die künstliche Ernährung (über Port) wieder fast auf 60kg Gewicht war.


    Aber es sollte nicht sein...
    Letzten Freitag in der Onkologie die Chemo am Tropf begonnen (5 Stunden und dann nach Hause) und am Sonntagmorgen zu Hause nach zusätzlich verordneten Tabletteneinnahmen abgebrochen. Da meine Lebensgefährtin permanent sich übergeben musste, konnte Sie die Tabletten nicht behalten und hatte zudem das Gefühl innerlich zu verbrennen. Ich habe Sie dann sofort in die Notaufnahme gefahren und seitdem liegt sie wieder im KH. Bekommt dort Cortison und Glukose und künstliche Ernährung. Sie kann seit gestern - auch keine Kleinigkeiten - mehr essen, erbricht sofort, ob Essen oder Tabletten. Aber ohne Tabletten, keine Therapie....
    Sie kann einfach nichts bei sich behalten, was oral aufgenommen wird.


    Zu allem Übel wurde jetzt noch Wasser im Bauch festgestellt.
    Die Ärzte sind auch ratlos und schlagen jetzt eine stationäre Chemo (venös) vor.


    Sie leidet ohne Ende ( Bauchschmerzen, Übelkeit, Übergeben -obwohl noch keine neue Chemo begonnen ?Hitzewallungen und wieder Kälte usw. usw.)


    Und ich psychisch mit Ihr . . .


    Bin nach 5 Wochen am Montag wieder Arbeiten gegangen, aber ich bekomme einfach den Kopf nicht frei und habe auch schon seit der Hiobsbotschaft Magendrücken und Appetitlosigkeit. An Schlafen gar nicht zu denken.


    Besuche Sie jeden Tag 2x im KH und es wird nicht besser, nichts hilft .... ich könnte heulen.


    Unser Sohn lässt sich nichts anmerken ?Schwieriges Alter, steckt halt voll in der Pubertät ? jedes Gespräch über den Krebs von Mutter blockt er ab. Die guten schulischen Noten sind gottseidank (noch nicht) abgesackt. Er geht auf`s Gymnasium und nächste Woche beginnen schwierige Arbeiten bis Anfang Juli (Zentrale Klassenarbeiten)


    Ich /Wir sind am Ende....


    Ich musste das einfach mal schreiben.......




    Viele liebe Grüße


    willy