Hallo,
mein Name ist Alessa, ich bin 22 Jahre alt und studiere Kunstgeschichte an der LMU in München.
Im Januar ist meine Mutter an Krebs erkrankt.
In ihrem Büro ist sie bewusstlos geworden, daraufhin wurde ich von ihrem Chef verständig-als ich dort ankam, war sie völlig verändert, hat mich nicht erkannt, hat mich mit einem Blick angesehen, den ich nie vergessen werde.
3 wochen war sie im Krankenhaus, bevor die Diagnose lautete: Gehirntumor.
Kurz vor der OP im Februar kam es zu einem weiteren epileptischen Anfall, dieses Mal zu hause und ich musste den Notarzt rufen. Ein deja-vu...wieder völlige Wesensveränderung, wieder die so verhasste Intensivstation.
Nach der OP kam dann der Befund: Krebs.
Es folgten Chemo und Bestrahlung...
Ich habe meine Mutter als starke Frau in Erinnerung, dieses Jahr habe ich sie zum ersten Mal als eine kranke, schwache Person erlebt.
Aber sie ist zäh und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sie den Krebs besiegen wird, auch wenn es im August wieder zu einem epileptischen Anfall kam und momentan die Chemo nicht weitergeführt werden kann, da die Blutwerte so schlecht sind.
Meiner Mutter stehe ich sehr nahe, meine Eltern sind geschieden, mit meinem Vater habe ich ein entfremdetes Verhältnis, somit ist es wirklich sehr schwer mit dieser Situation umzugehen.
Zum Glück habe ich einen Freund, der mit mir diese schwere Zeit so gut es ging durchgestanden hat, aber ich habe oft Angst, dass unsere Beziehung die starke Belastung nicht stand halten kann...
Ich habe verstärkte Verlustängste, klammere manchmal auch sehr stark, möchte einerseits den Schritt in die Unabhängigkeit wagen und andererseits habe ich schreckliche Angst vor dem Alleinesein.
Ich würde mich über Antworten sehr freuen,
Alessa