Hallo liebe Doreen,
schön Deine Zeilen zu lesen. Am Donnerstag hatten er Termin beim Onkologen, der hat ihn zum Urologen im Krankenhaus überwiesen, wir sind von da direkt zum KH Vorstellung beim Urologen, der schaute sich die Bilder an und verwies auf seinen Oberarzt, da hat er jetzt einen T. am Montag, 25.07. Er selber könnte gar nix dazu sagen, ja da ist was an den Nieren, aber wie und was klärt der Oberarzt. Oh Mann, schon wieder warten, mit einem langen Wochenende dazwischen. Grauslich!! Der Onkologe meinte zu den Lungenmetastasen, die würde er behandeln mit Medikamenten. Aber er müsste sich erst abstimmen mit dem Urologen. Komisch, für mich, aber ich bin ja Laie, dachte da hätte er doch schon was für die Lunge geben können. Aber gut, ich denke er weiß was er tut, es ist eine Gemeinschaftspraxis mit einem Prof. die einen sehr guten Ruf hat. Und es gibt halt Situationen wo man die Kontrolle abgeben muss, und einfach Vertrauen muss. Ihm selber geht es gut, manchmal bisschen schlapp und halt seinen Husten, sonst nix. Alles was bis jetzt untersucht wurde, ist (Urin, Stuhl, Blase, Leber) einwandfrei. Aber trotzdem der blöde K...... ist da und wir haben halt wieder große Angst vor Montag.
Ne, zum reden hab ich niemanden, Freunde und Familie haben sich schon lange zurückgezogen, oder ich habe sie entsorgt. Mein Mann ist schwerbehindert und war schon immer viel krank, immer ziemlich heftig, (Hirninfarkt, Herzinfarkt immer wieder Herzgeschichten, vereitertes neues Hüftgelenk ect.) ich habe die Erfahrung gemacht, passiert eine Krankheit einmal, ist die Anteilnahme da. Hat man aber alle Nasenlang, irgendwas heftiges, ziehen sich die Menschen zurück. Der Hirninfarkt ist 1,5 Jahre erst her, da sagten die meisten, och nee nicht schon wieder, man kann es bei euch nicht mehr hören. Die habe ich dann rigoros aussortiert. Mache seitdem alles mit mir alleine aus.
Ja wir haben zwei erwachsene Söhne (wir sind ja nicht mehr neu) die sind beide Singel. Die Diagnose K...... haben wir Ihnen noch nicht gesagt, aber ich glaube sie ahnen schon was, weil wir dauern unterwegs zu den Ärzten sind. Wir wollen selber erst mal richtig wissen was los ist, wo unsere Reise hingeht, die Ungewissheit müssen sie nicht mit uns teilen. Aber ich denke nächste Woche kommt alles auf den Tisch. Wir wohnen alle zusammen in einem Haus, da bekommen sie viel mit.
Och Mensch, mit Eurem Sohn zerreißt einem das Herz. Das sollte er nicht erleben müssen. Ich denke Kinder bekommen viel mehr mit, wie man meint, die haben ganz feine Antennen. Das er seine Schulmappe beerdigen will, zeigt das er sich viele Gedanken macht auch das er viel weint. Das ist ja auch ein harter Brocken für so einen kleinen Kerl. Es fehlen einem manchmal die Worte, da hilft nur, da sein Ruhe und Kraft auszustrahlen (so schwer es auch ist) aber wir sind halt die Kapitäne auf einem Schiff im Sturm und müssen sehen das die Familie nicht kentert.
Ja, bei meinem Mann ist es auch so, das er sich schlecht fühlt, gegenüber der Familie. Er weint schon mal und fragt: wieso tue ich Euch so viel an? Aber gut ich sagte immer: in guten wie in schlechten Zeiten, ist halt Schicksal, da muss man durch, ob man will oder nicht. Ich glaube es tut im gut, und gibt ihm Kraft, das er weiß, das seine Familie wie - deutsche Eichen - zu ihm und bei ihm stehen. Ja und meine Ängste und Nöte vertraue ich ihm auch nicht an, ich versuche bei ihm immer positiv rüberzukommen. Wir reden halt sehr viel über ganz banale Dinge.
Das mit der Charite ist doch klasse!!! Da ist er doch gut aufgehoben, die hat doch einen exzellenten Ruf. Wenigstens ist er in guten Händen bei seiner schweren Krankheit. Ist die Charite bei Euch in der Nähe? Oder ist das ein Kraftakt dahin zu kommen, wie macht Ihr das?
Liebe Doreen, danke für den Austausch hier, ich wünsche Euch ein riesengroßes Kraftpaket und nur das Beste!!!!!!
Liebe Grüße Lena