Mein Name ist Janina, ich bin 38 und komme aus Hamburg. Genau genommen bin ich eine Hinterbliebene und das bereits seit dem 19.09.2020.
Mein Alptraum begann Anfang Januar. Mein bester Freund und Seelenverwandter erzählte immer wieder von starken Kopfschmerzen und er dachte zunächst es käme von seinen Zähnen. Ihm mussten mehrere Zähne gezogen werden, allerdings trat keine Besserung Ein und es kamen Ohrenschmerzen hinzu. Die HNO Ärztin konnte jedoch nichts feststellen und schickte ihn in eine Klinik. Dort stand schnell fest, es handelt sich um eine Raumforderung im Gehirn. Diese konnte Teilweise operiert werden und nach der Biopsie stand fest, er leidet an einem Adenokarzinom und die Raumforderung stellte sich als Metastase heraus.
Nach weiteren Untersuchungen konnte der Herd ausfindig gemacht werden...Lungenkrebs kleinzellig.
Er erhielt zunächst Bestrahlungen für den Rest der Hirnmetastase und dann eine Chemotherapie mit Immunsupressiva. Diese hat er überhaupt nicht vertragen und es entwickelten sich starke Fieberschübe sowie eine Lungenentzündung. Nach 3 Wochen Klinikaufenthalt weitere Chemos ohne Immunsupressiva und es ging ihm relativ gut.
Der Tumor war rückläufig und alles sah gut aus.
Mitte August gab es ein Kontroll MRT und da der Schock, es befanden sich 50 neue Metastasen im Hirn. Es folgte erneut eine starke Bestrahlung und er wurde von Tag zu Tag schwächer. Er wurde komplett heiser und bekam kaum einen Ton raus. Seine Vermutung war, der Krebs hat in den Kehlkopf gestreut. Sein Geruchs und Geschmackssinn war komplett weg. Am 18.09 wurde er erneut ins Krankenhaus eingeliefert, weil er nicht mehr aufstehen konnte. Dort wurde noch ein CT gemacht. Am Folgetag ist er friedlich für immer eingeschlafen. Der Krebs hatte in sämtliche Organe gestreut. Er war 39. Die Welt steht seitdem still. Ich habe für mich noch keinen richtigen Umgang für mich gefunden. Alles was mir bisher Freude bereitet hat, belastet mich nur noch und ich hoffe, ich kann mich hier ein wenig austauschen.