Beiträge von Rosi66

    Liebe Biene,


    das Warten ist das Schlimmste, ich kenne das von meinem Lebensgefährten. Leider ist er mittlerweile nach langem Kampf im August verstorben. Du musst viel Geduld haben, aber hier findest Du immer Menschen die dasselbe durchmachen und ich habe viel Kraft schöpfen können aus den Beiträgen.


    Liebe Grüße
    Iris

    Auch ich gratuliere herzlich zum 17. Geburtstag!


    Ich freue mich dass ich mich hier austauschen konnte und immer noch kann. Es wird bestimmt noch eine Weile dauern bis ich sagen kann: "es geht mir wieder gut" - aber bis dahin finde ich hier immer wieder Trost :thumbup:


    .birth4:

    Ihr Lieben,


    ich nenne mich mal Rosi, ich bin 54 und seit 10 Jahren mit
    der Liebe meines Lebens zusammen. Er ist 58 und im letzten Jahr an einem
    Lymphom erkrankt. Die Chemo hat er mega gut vertragen. Er sprang quasi
    wie ein Flummi duch die Gegend und hatte sehr wenige erträgliche
    Nebenwirkungen. Nach zwei Chemos wurde ein PET CT gemacht und das zeigte
    dass die Knoten "nicht mehr leuchten", die Chemo also gewirkt hat. Es
    gab dann noch zwei Chemos und dann war alles gut.



    Die Kontrollen des Krankenhauses im Juli letztes Jahr (die letzte Chemo
    war Anfang April) und im Januar waren angeblich gut und jetzt Anfang
    Juli wurden lediglich leicht erhöhte Entzündungswerte gemessen. Hat aber
    keiner gesagt er solle zum Arzt. Jetzt sollte eine Augen OP gemacht
    werden und dafür musste er Blut abgeben vorher. Die Werte waren nicht
    okay, Ultraschall gemacht, sofort ab ins Krankenhaus.



    Das Schlimmste ist dass alle Ärzte die wir privat kannten und auch der
    Assistenzarzt noch vorgestern nach einem Ultraschall gesagt haben:
    "Wieso macht der Hausarzt so eine Panik - alles sieht doch gut aus?".
    Tja, und dann wurde ein MRT gemacht und es wurden ein Dutzend Herde auf
    der Leber und auch auf der Milz gefunden, auch die Knochen sind betroffen



    Wenn man einen Tag vorher gesagt kriegt dass alles gut ist und das MRT
    nur zur 100. Bestätigung gemacht wird - und dann kriegt man so einen vor
    den Latz geknallt ist man natürlich verzweifelt.


    Nun wird heute eine Probe genommen die ausgewertet wird ob es sich um ein rezidives Lymphom oder um Non Hodgkin handelt. Zu 90% ist es Hodgkin, aber natürlich denkt jeder nur an die 10% Möglichkeit des Non Hodgkin, bei dem die Aussichten ja nicht so toll sind... :heul Die Ergebnisse kommen natürlich erst Montag oder Dienstag und ganz ehrllich: wir warten nun schon seit über einer Woche und halten es bald nicht mehr aus...


    Aber ganz ehrlich: ich bin verzweifelt, muss ich doch stark sein -
    zumindest wenn ich bei ihm bin! Ja, was erwarte ich hier? Ein bisschen
    Zuspruch? Ich weiß dass es auch bei einem Rückfall die Chancen sehr gut
    sind, aber trotzdem ist man fix und alle. Nach SO kurzer Zeit schon
    wieder!



    Dazu kommt dass er als einer von zwei Hausmeistern in unserer Wohnanlage
    arbeitet, mit Bereitschaft und erst seit 1,5 Jahren! Als es damals
    anfing war er sogar noch in der Probezeit! Sein damaliger Kollege hat
    alles "gedeckelt" und ist immer für ihn eingesprungen. Der ist in Rente
    und sein Nachfolger ist ebenfalls eine Seele von Mensch - der allerdings
    übernächste Woche in Urlaub möchte...er würde verzichten, aber das will
    mein Freund nun auch wieder nicht und trotz Chemo arbeiten weil er
    Angst hat entlassen zu werden wenn er dauernd ausfällt. Das ist nämlich
    einem seiner Vorgänger auch passiert.



    Ja, ein langer Text, danke schon mal fürs Lesen. Es erleichtert schon einfach mal alles raus zu lassen.



    Liebe Grüße
    Rosi