Beiträge von eolaie

    Hallo alle zusammen!
    Es ist schön das es Menschen gibt die sich für solch ein Forum einsetzen und viel Zeit dafür opfern!
    Mein (mittlerweile) Verlobter ist seit einem Jahr zu Hause und musste seine Ausbildung wegen seiner Krankheit unterbrechen. Er war gerade 19 geworden als er mich kennen lernte. Wir sind beide schüchtern und wollten das ganze ruhig angehen lassen. Doch der Krebs hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir kannten uns gerade 2 Wochen als er anrief und sagte das er Schmerzen im Arm und in der Achsel habe. Ich fuhr von meiner Arbeitsstelle 2 Stunden im Eiltempo nach einem erneutem Anruf von ihm, das er ins Krankenhaus müsse nach Hause. Es hieß es sei nur zur Sicherheit und sei nichts schlimmes. Doch es war alles andere als nicht schlimm. Am nächsten Früh wurde er gleich operiert und zwei Tage später brach meine Welt zusammen als es hieß: Er hat Morbus Hodgkin im Endstadium. Wir waren verzweifelt. Sofort ging es mit der Chemo los - natürlich die harte Version, da er kurz vorm Tod war. Wir hielten zusammen. Es war schlimm und ich war oft am verzweifeln. Doch in der Zeit als ich jeden Tag ins Krankenhaus ging habe ich nicht nachgedacht. Ich handelte stets wie ein Roboter - meine Probleme waren weit weg. Ich war nur für ihn da. Erst als alles vorbei war und er nicht mal Bestrahlung brauchte (woran nicht einmal die Ärzte geglaubt hatten! - ein Wunder also!), fing ich an mir Gedanken über alles zu machen. Ich versuchte mit der plötzlichen Situationänderung klar zu kommen. Langsam ging es gesundheitlich aufwärts bei meinem Freund, doch die seelischen Wunden heilen bis heute noch kaum. Um mich hat sich kaum jemand gekümmert. Außer meiner Familie hat sich niemand um mich gekümmert - es hieß immer nur: Wie geht es denn deinem Freund? - nie hieß es: Wie geht es dir? Bis heute verstehe ich nicht, wieso nichts für die Angehörigen getan wird!? Ich meine, es ist doch schlimm, das einen der Todkranke Freund wieder aufheitern muss oder nicht?
    Ich hoffe das mein Freund bald wieder arbeiten kann, da sein ständiges "zu Hause rumgehänge" für ihn und für mich langsam zu einem echtem Problem wird.
    Ich weiß nicht ob es anderen so geht, aber der Krebs hat uns zu anderen Menschen gemacht. Wir leben bewusster und versuchen das Leben zu genießen und dankbar dafür zu sein, was wir haben.
    Ich danke euch fürs zuhören!