Beiträge von sterngucker

    Hallo,
    bin auf dieses Forum gestoßen und habe gelesen, das man sich erst vorstellen sollte. Ich bin 52 Jahre alt und vor knapp 5 Monaten Witwe geworden. Es klingt in meinen Ohren immer noch falsch und unglaublich an. Mein Mann hatte einen längeren Leidensweg hinter sich und konnte leider nicht mehr weiterkämpfen. Wir haben 3 Kinder, die 14, 17 und 21 sind und alle noch zuhause sind. Darüber bin ich sehr froh, denn trotz das es auch eine Willensanstrengung ist, manchmal zu lachen oder zu versuchen, weiterzumachen, ist es doch eine Erleichterung, nicht alleine zu sein. Das war immer meine Horror-Vorstellung, weil ich noch nie alleine gelebt habe. Ich bin mit 17 mit meinem Mann zusammengezogen, im August hatten wir unseren 30. Hochzeitstag. Leider konnten wir ihn nicht mehr feiern, da er da schon nichts mehr essen konnte und es ihm nicht gut ging. Ich weine immer noch so viel und kann es immer noch nicht fassen, das er nie mehr wiederkommt. Eigentlich geht es mir jetzt schlechter als unmittelbar nach seinem Tod. ich glaube, man ist dann einfach unter Schockstarre und macht weiter. Ganz automatisch. Nicht mehr hören kann ich den Spruch "die Zeit heilt alle Wunden". Obwohl er irgendwie etwas passt, ist das der Standard-Trauerspruch, den ich jetzt schon sooo oft gehört habe. Ich schaue nicht positiv in die Zukunft, ich habe Angst davor, alleine zu sein, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Soziale Kontakte habe ich zwar ein paar, aber niemanden, dem ähnliches passiert ist. Und meist auch mehr oberflächlichere Bekanntschaften. Mein Mann war Familienmensch und wollte auch nie großartig Bekannte oder Freunde und hat es auch nicht verstanden, wenn ich mich mal alleine getroffen habe, er brauchte das nicht. Er hatte immer viel zu tun, war sehr fleißig, alles wollte er am liebsten sofort erledigen.
    Ich weiß jetzt gar nicht, ob das so gedacht ist, das man hier so viel schreibt, daher höre ich jetzt besser auf und schaue mich noch etwas um.
    Viele liebe Grüße