Hallo,
schön dieses Forum gefunden zu haben, ich hoffe, hier ein bisschen trost und rat zu finden.
Ich heiße Linda, bin 25 Jahre alt und komme aus Unterfranken.
Meine Mama kämpft seit 2 Jahren mit Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in der Leber und am Schambein, am Anfang sah alles noch ganz gut aus nach der ersten Chemo und Bestrahlung des Kopfes Sommer 2018, der Krebs war weg, sie war auf Reha ihr ging es gut. Und dann die Diagnose der Krebs ist zurück, diesmal auch mit Metastasen in der Lunge. Also zweite Chemo Sommer 2019. Ihr ging es schon während der zweiten Chemo sehr schlecht. Diese hatte auch nicht wirklich angeschlagen, der Krebs ist zwar nicht gewachsen, aber auch nicht zurück gegangen. Vor ein paar Wochen fing es an, dass sie ständig Gleichgewichtsstörungen hatte. Am Montag ist sie dann in die Röhre, Diganose noch am selben Tag Tumor im Hinterkopf. Zu diesem Zeitpunkt konnte sie schon gar nicht mehr richtig laufen, war teilweise schon etwas verwirrt. Am Mittwoch ist sie dann hingefallen, auf den Thermostat der Heizung, wir haben sie am Abend noch einliefern lassen, Diagnose Rippenbruch. Sie war dann Nachts auch auf der Intensivstation zur Überwachung, weil ihre Blutwerte sehr schlecht waren und so kam es, dass ich dann am Donnerstag den Arzt von der Intensivstation am Telefon hatte, totaler Schock erstmal, denn durch meine Mutter habe ich ja nichts erfahren, sie ist halt irgendwann einfach nicht mehr ans Telefon. Sie ist aber am selben Tag noch auf die Onkologische Station wieder gekommen, Tja und seitdem wird alles immer schlimmer, sie schreibt nur noch verwirrte Sachen, ihre Anrufe sind verwirrt. Der Arzt von der Intensivstation meinte, dass es keine Heilung gibt, sie peppeln sie jetzt auf und dann kommt sie heim, damit sie es noch so angenehm wie möglich daheim hat. Aber wie soll das werden? Mein Vati schafft das nicht. Er ist jetzt schon fix und fertig und bekommt eigentlich nur die Hälfte mit, weil alles über mich läuft. Dazu kommt noch das ich in der 31. Woche schwanger bin, mich belastet alles gerade sehr, ich weine täglich und habe Angst, das es meinem Baby nicht gut tut, ich versuche mich so gut es geht zusammen zu reißen, aber es tut so weh. Das ist nicht der Mensch den ich kenne, irgendwie ist sie da, aber auch nicht .. Sie ist meine engste Bezugsperson. Es gibt so viele Momente die ich gerade mit ihr teilen möchte. Möchte ihr Fragen stellen. Wir haben täglich über Gott und die Welt geschrieben. Sie war immer da. Und was mich einfach gerade am traurigsten stimmt, sie war so glücklich darüber das sie Oma wird, es ist ihr erster Enkel, war immer ganz stolz darauf, wenn ich ihr die Ultraschallbilder gezeigt habe, ihr erzählt habe, das ich gerade das erste Mal die Herztöne gehört habe.etc. und erst ihre Freude als sie erfahren hat das es ein Mädchen wird. Sie wollte der Kleinen sogar noch etwas häkeln, hat sich schon so viel ausgemalt, wenn sie dann da ist, wollte extra ein Bettchen kaufen, damit wir bei ihr schlafen können, etc. und nun? Erlebt sie das eventuell gar nicht mehr. Versteht mich nicht falsch, ich bin sehr glücklich, dass ich noch so viele Zeit mit meiner Mama hatte, da es eh schon ein Wunder war, das sie so lange mit dieser Krebsart überlebt hat, das sie letztes Jahr noch auf meiner Hochzeit war, aber warum ausgerechnet jetzt? Und warum muss das alles so Enden? Ich habe Angst wie es weiter gehen soll, was noch auf uns zu kommen mag. Ich vermisse sie schrecklich, obwohl sie noch da ist .. Danke für euer offenes Ohr.