Bauchspeicheldrüsenkrebs Erfahrungsaustausch

  • Hallo an Alle die sich jetzt angespochen fühlen.


    Mein Name ist Melanie, ich bin 28 Jahre alt und komme aus Alzenau in Unterfranken. Seit März diesen Jahres lese ich immer wieder Eure Beiträge in diesem Forum. Mein Vater (54 Jahre jung) hat Ende März 2007 die Diagnose BSDK bekommen.
    Im April wurde er nach Whipple operiert. Der Tumor konnte vollständig entfernt werden. 4 von 19 LK im entnommenen Gewebe waren befallen. Die OP hat er super überstanden und sich sehr schnell wieder aufgerappelt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, war es kein Problem mehr Nahrung zu sich zu nehmen. Ab Mai hat er ambulante Chemos bekommen. Es sah alles so schön aus, wir dachten es geht bergauf. Leider ging es in den letzten 4 Wochen so schnell bergab, dass man gar nicht mehr realisieren kann, wie schnell alles geht.
    Seit Anfang August hat er 3-4 Stunden nach den Mahlzeiten erbrochen, nun sofort. Am 17. August hat er eine neue Diagnose erhalten. Uns gegenüber sagte er nur, dass etwas an der Leber sei und der Arzt ihm sagte er habe noch 3 Wochen, 3 Monate...
    Solche Worte sind ein Schock, und ein Kranker vermittelt das seinen Angehörigen anders als ein Arzt (Zumindest mein Vater) Ich habe eine Woche gebraucht, um vorgestern einen Arzttermin im Krankenhaus zu bekommen, dass auch nur weil ich vor Ort gesessen habe! Telefonisch ist man von der Ambulanz zur Station usw. vermittelt worden, eine Terminvereinbarung war telefonisch gar nicht möglich. Ich habe meinen Vater am 19. August selbst in die Notaufnahme gebracht, weil er total schwach und sichtlich ausgetrocknet war. Zwichenzeitlich hatte ich eine E-Mail an die Uni Klinik Heidelberg geschrieben zwecks Terminvereinarung, dieser Termin ging ganz schnell. So dass wir gestern in Heidelberg waren.
    Tja, was soll ich sagen...es haben sich zwei Lebermetastasen gebildet der Tumormaker ist in der letzten Woche von 90 auf 700 angestiegen. Es wird vermutet, dass die schlechte Essensaufnahme daran liegt, dass sich zusätzlich Metastasen in der Bauchdecke gebildet haben. Und der Lebertumor ein mechanisches Problem darstellt, sprich er drückt gegen den Magen.
    Es ist nun vorgesehen einen Step zu legen und evtl. Stands, falls sich das mechanische Problem bestätigt. Die Behandlungen (Chemos) hätte Heidelberg exakt gleich angesetzt und auch die Erklärungen waren identisch.
    Leider müssen wir uns nun damit auseinandersetzen, dass es sehr schnell zu Ende sein kann. Mir geht das alles zu schnell, eben noch eine Zweitmeinung und heute an den endgültigen Schritt denken zu müssen!
    Ich hoffe ganz stark, dass dieses ewige sich erbrechen müssen noch abgeschaltet werden kann. Dies ist für meinen Vater momentan das Schlimmste und sicherlich auch sein körperlicher Zerfall. Er hat in den letzten 14 Tagen wieder 10 Kilo abgenommen, ist nun bei 63 Kilo. Vielleicht kann er dann noch die restlich verbleibende Zeit genießen.
    Ich denke man muss auch dem Sterben realistisch ins Auge sehen, leider weiß ich nicht wie ich meinnm Vater beistehen kann. (Er ist eher verschlossen, badet das mit sich selbst aus) Gestern hab ich gemerkt, dass er absolut nicht stationär ins Krankenhaus möchte. Heute morgen hat ihn meine Mutter hingebracht. Blutdruck 80 zu 40 extrem hoher Puls. Er war absolut dehydriert, das nach einem Tag.
    Hat jemand Erfahrung wie man sich jetzt verhalten kann? Ich hoffe das Ihm mit dem Step geholfen wird, so das wir ambulant Nahrung, Flüssigkeit und die Chemo verabreicht bekommen können und er die meiste Zeit daheim bleiben kann.
    Glaubt Ihr, dass alternative Heilmittel die Lebenssituation vebessern können?
    Habt Ihr evtl. gute Erfahrungen gemacht?
    Ich bin mir nicht mal sicher, ob mein Vater realisiert hat, dass eine Heilung ausgeschlossen ist. Vielleicht ist das gut so und läßt ihm Hoffnung. Wie geht Ihr mit diesem Thema um?


    Jetzt habe ich mir mal alles von der Seele geredet, ist ziemlich lang geworden der Text, aber meine Mutter ist momentan mein zweiter Patient, sie verkraftet das noch weniger. Ich habe mich bis dato zusammengerissen, aber jetzt ist es auch bei mir soweit.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir beschreibt, wie Ihr damit umgeht.


    Liebe Grüße


    Melanie

  • Hallo Melanie,


    auch von mir Herzlich Willkommen im Forum.
    Ich kann so gut verstehen wie Du Dich fühlst. Mir ging Anfang des Jahres ähnlich. Mein Vater hatte Darmkrebs. Ich kann Euch nur ganz viel Kraft wünschen. Sei froh dass Du das Forum gefunden hast. Es wird dich auf diesem Weg begleiten. Ich habe es leider zu spät gefunden, aber trotzdem bin ich froh, mich auch im Nachhinein mit Leuten auszutauschen zu können.
    Alles Gute. Eva :welc:

    Weine nie über einen kleinen Schmerz, das Schicksal könnte ihn durch einen größeren trösten

  • Hallo Eva,


    schön, dass jetzt noch jemand online ist. Hatte heute Urlaub und war den ganzen Tag bei meinem Vater im Krankenhaus. Leider hat sich heute das Versagen einer Niere herausgestellt. Es bleibt einfach zu wenig in ihm drin.
    Mich frustriert es momentan, dass meine Mutter und er einfach keinen Draht zueinander finden, er eher bösartig ihr gegenüber wird. Sie haben sich doch immer gut verstanden und in 34 Jahren Ehe einiges managen müssen.
    Mit mir redet er ganz normal...zwar deutet er seine Ängste nur an, aber das ist wenigstens etwas.


    Wir würden Ihm gerne daheim die letzten Wochen,Monate?? ermöglichen. Habe nur Angst, das Mutti das nicht durchhalten wird.


    Ist Dein Vater im Krankenhaus verstorben?

  • Hallo Melanie,


    mein Vater wollte gern nach Hause, allerdings wußten wir nicht, dass es so schlimm um Ihn steht. Er hatte auch Metastasen im Kopf, die aber operiert wurden. Man machte uns Hoffnung und sagte man bekäme den Rest mit Bestrahlung in den Griff. Im Nachhinein weiß ich, dass die Ärzte nicht ehrlich zu uns waren, was ich sehr schlimm finde. Vielleicht hätten wir die wenige Zeit anderes nutzen können.
    Jedenfalls haben wir meinen Papa nach Hause geholt und das war das beste, was wir machen konnten. Im Krankenhaus wurde sich eh nur halbherzig um Ihn gekümmert. Nach der OP ging es rapide bergab mit meinem Papa und das wurde auch daheim nicht mehr besser. Unser Hausarzt hat damals zu mir gesagt, wenn es sein Vater wäre, er würde Ihn nicht mehr ins Krankenhaus lassen. Wir sollten Ihn zu Hause sterben lassen. Im Krankenhaus würde man sein Leiden nur noch verlängern. Wir haben alles so gut wie möglich zu Hause organisiert, mit Krankenbett und Sozialstation. Es waren nur noch ein paar Wochen, aber ich bin froh für die Entscheidung, Ihn nicht mehr ins Krankenhaus gebracht zu haben. Meine Mama und ich waren bei Ihm als er starb und das ist im Nachhinein eine enorme Erleichterung für mich.
    Aber ich will ehrlich zu Dir sein, es ist eine ganze schöne Belastung jemanden bis zu seinem Tod zu Hause zu pflegen.Es zehrt an den Kräften und ist auch ohne fremde Hilfe fast nicht zu schaffen. Wenn Ihr das machen wollt, macht Euch kundig, wegen einer Sozilastation, bei uns hat das das Krankenhaus gemacht und regelt das mit der Pflegestufe. Wie alt ist Deine Mama? Hast Du noch Geschwister? Ehrlich ich bereue das nicht, aber ich weiß nicht wie lange ich das geschafft hätte. Und es ist schlimm, hauptnah mitzuerleben, wie viele Schmerzen ein Mensch hat und langsam stirbt. Aber das wird einem auch im Krankenhaus nicht erspart bleiben. Macht Euch darüber Gedanken und redet drüber. Und nutz die Zeit, die Du noch mit Deinem Papa hast, so intensiv wie möglich. Ach ja, ich glaube die Krankheit verändert die Menschen, mein Papa war auch oft sehr aufbrausend. Versucht darüber hinweg zu sehen.
    Kannst mich alles fragen und mir schreiben, wenn Du das willst. Fühl Dich gedrückt :drueckdich Eva

    Weine nie über einen kleinen Schmerz, das Schicksal könnte ihn durch einen größeren trösten

  • Bitte seid doch vernünftig und schreibt das alles im geschützten Bereich. Ihr seid hier in der Vorstellung und Freischaltung, da wird nichts persönliches geschrieben, weil das auch euer Nachbar lesen kann...

  • Zitat

    ...dann weiß ich leider nicht, wie man in den geschützen Bereich gelangt und sich dort austauscht??!!



    Hallo Melanie,


    klick HIER, um in den geschützten Bereich zu kommen. Dort kannst du die Beiträge anderer Betroffener lesen, mitschreiben, aber auch ein neues Thema mit deiner Geschichte eröffnen.

  • Liebe Mellilun, bitte geh auf die Startseite zurück und scrolle runter bis auf die Angehörigen und Freundearea im geschützten Bereich. Dort gehe auf neues Thema und schreibe Deine Geschichte. Du schaffst das bestimmt, aber hier ist es nicht gut, solche persönlichen Sachen zu schreiben.

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