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* Titel der Sendung: Ekelhaft gesund
* Sendername (z.B. Sat1): ARTE
* Datum der Sendung: 19.06.2007
* Tag der Sendung: Dienstag
* Start der Sendung: 16:50
* Ende der Sendung: 17:35
Showview (wenn vorhanden):
* Kurze Beschreibung der Sendung: Dokumentation, D 2007
Maden
Wiederholung vom 12.06.
Regie: Robert Cibis
Die zweiteilige Dokumentation zeigt die faszinierende Welt der Blutegel und Maden, die sich schon vor den Dinosauriern auf der Erde tummelten. Sie erzählt von der überraschenden Renaissance der Lebewesen in der Medizin und von der ambivalenten Beziehung, die die Menschen zu diesen kleinen Helfern haben. Seitdem die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA Egel und Maden als Arzneimittel anerkannt hat, raten immer mehr Ärzte, die Abneigung gegen diese Tierchen abzulegen. Der zweite Teil der Dokumentation handelt von den nützlichsten Vielfraßen der Welt, den medizinischen Maden.
Eine Studie hat gezeigt, dass die rechtzeitige Anwendung von Maden die Zahl der Amputationen beim diabetischen Fußsyndrom um 30 Prozent verringern kann. Außerdem ist die Anwendung kostengünstiger als die Therapie mit Antibiotika.
Bereits die Maya kannten die heilende Wirkung der Maden. In Europa wurden die kleinen Helfer durch einen Zufall wieder entdeckt. Im Ersten Weltkrieg stellte der Chirurg William S. Baer fest, dass sich die Wunden zweier Soldaten, die voller Maden waren, in erstaunlich gutem Zustand befanden. Baer war Professor an der John-Hopkins Universität in Baltimore und führte dort Versuche mit Patienten durch, die an einer therapieresistenten chronischen Knochenmarkentzündung litten. Durch den Einsatz von Nachkömmlingen der heimischen Schmeißfliege konnten alle Patienten geheilt entlassen werden.
Maden galten nun als eine Wunderwaffe, bis sie in den 30er Jahren von Antibiotika verdrängt wurden. Anfang der 80er Jahre begann der kalifornische Forscher Ronald Sherman erneut mit der Madenforschung. Heute sind Therapiemaden ein keimfreies Medizinprodukt. Sterile Maden werden auf die Wunde gebracht. Dort vollbringen sie, was kein Chirurg so sauber kann: Mit Hilfe eines Sekrets entfernen sie abgestorbenes Gewebe und vernichten zudem Bakterien, und zwar ohne das gesunde Gewebe anzutasten.