TV-Tipp Sind Frauen anders krank? - Sender arte

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    * Titel der Sendung: Sind Frauen anders krank?


    * Sendername (z.B. Sat1): arte


    * Datum der Sendung: 09.03.2007


    * Tag der Sendung: Freitag


    * Start der Sendung: 15:10


    * Ende der Sendung: 16:05


    Showview (wenn vorhanden): 15:10


    * Kurze Beschreibung der Sendung: Dokumentation, D 2006


    Wiederholung vom 05.03.2007, 22:20


    Regie: Beatrice Sonhüter

    Tatsache ist: Frauen sind anders krank als Männer, und Frauen gehen mit ihrem Körper und ihrer Psyche anders um als Männer. Doch leider werden diese Fakten kaum zur Kenntnis genommen, weder von Ärzten, noch von der wissenschaftlichen Forschung oder der Pharmaindustrie. Frauen sind damit auch in Europa in Wissenschaft und medizinischer Behandlung benachteiligt. ARTE zeigt diese Sendung innerhalb eines Programmschwerpunktes zum Internationalen Weltfrauentag am 8. März.

    Dass Frauen und Männer verschieden ticken, ist richtig. Dass Männer an Herzinfarkt und Frauen an Brustkrebs sterben, ist falsch. In Deutschland sind Herzkreislauferkrankungen und Herzinfarkte nicht nur bei Männern die Haupttodesursache, auch jede dritte Frau stirbt daran. Allerdings wird diese Tatsache häufig verdrängt. Die Symptome für den Herzinfarkt beim Mann stehen in den Lehrbüchern, die der Frau nicht. Daher kommen Frauen bei einem Herzinfarkt ein bis zwei Stunden später in die Klinik als Männer. Sie werden bei der Medikamentenvergabe oft unter- oder überdosiert, weil Ärzte sich an den für Männer entwickelten Richtlinien orientieren.

    70 Prozent der Lebendspender von Nieren weltweit sind Frauen. Aber Frauen erhalten dramatisch weniger Nieren verpflanzt als Männer. Bei den Herztransplantationen sieht es ähnlich aus. Außerdem werden Frauen in Studien zur Erprobung neuer Medikamente kaum eingebunden. Erst seit 2004 gibt es eine Soll-Regelung, das heißt, Frauen sollen, müssen aber nicht, in klinische Studien einbezogen werden.

    Tatsache ist, Frauen sind im Medizinbetrieb benachteiligt. Die Dokumentation beschreibt, in welchen Gebieten der Medizin Frauen immer noch das unbekannte Wesen sind. Die geschlechtsspezifische Forschung, Genderforschung genannt, ist in Europa immer noch ein Stiefkind in der medizinischen Forschung, Lehre und Alltagspraxis.

    Die beiden Frontfrauen der Genderforschung in Europa, die streitbaren Professorinnen Vera Regitz-Zagrosek aus Berlin und ihre Kollegin Karin Schenck-Gustaffson aus Stockholm, wurden von männlichen Kollegen als "feministische Talibankämpferinnen" bezeichnet. Ganz langsam aber ändern viele Männer im Medizinbetrieb ihre Meinung, dass Frauen und Männer gleich behandelt werden müssen. Ganz langsam erkennen sie, dass es einen erheblichen Einfluss hat, dass Frauen jeden Monat ihre Menstruation haben, schwanger werden können, die Anti-Babypille einnehmen und in die Menopause kommen. Es tut sich also etwas, und so ist zu hoffen, dass für Frauen in Zukunft ihr Geschlecht kein Risikofaktor mehr ist.

    Zum Internationalen Weltfrauentag am 8. März zeigt ARTE einen umfassenden Programmschwerpunkt.

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