• Hallo, ich bin annpascal, 29 Jahre alt und habe einen kleinen Sohn (5 Jahre alt). Mein Vater hat seit etwa 2 Jahren Darmkrebs. Der Tumor konnte 2004 nach Bestrahlung erfolgreich entfernt werden. Danach kam die Chemo. Soweit alles ok.


    Jetzt wurde Mitte letzten Jahres Metastasen in der Leber festgestellt. Eine weitere Chemo folgte. Die Metastasen haben sich zurückgebildet und auch der Blutwert war ganz ok. Operieren wollen die Ärzte nicht, da sie "keine schlafenden Hunde" wecken wollen.


    Mein Problem: Mein Vater übernimmt sich seit dieser Zeit! Ist nur noch am arbeiten (sowohl beruflich als auch privat im Garten). Gönnt sich keine Pausen mehr.


    Am liebsten würde er dieses Jahr nicht in den Urlaub fahren, sondern nur noch im Garten arbeiten. Als ich ihn Weihnachten darauf ansprach, sagte er zu mir: WEiß ich, wie es mir in 2 Jahren geht?


    Ist ja gut und schön, aber ein bischen Pause und Erholung muß ja auch sein. Meine Ma ist schon am verzweifeln und ich auch.


    Ist dieser Zustand normal????


    Was kann ich tun???



    Bis dann,

  • Hallo Annpascal,
    wird schwierig sein, Deinen Vater zu bremsen. Aber ich
    denke er wird schon merken wenn es zuviel wird. Vielleicht
    hat er auch das Gefühl sich selber etwas beweisen zu müssen.
    Ich wünsch Euch alles Gute
    :evil: Teufelchen

  • Hallo Annpascal,
    ich denke, dass jeder auf andere Weise mit seiner Diagnose klar kommt.
    Der Eine fällt in Schweigsamkeit, Grübeln und Depression, der Andere in Arbeitsamkeit von Unruhe getrieben. Der Krebskranke merkt, dass seine Zeit begrenzt sein könnte und macht nun alles das was er noch machen wollte. Meine Freundin ist viel gereist. Ich bin in Depression verfallen, weil ich zuviel nachgegrügelt habe.
    Andere wollen das Nachdenken nicht zulassen und arbeiten wie verrückt.
    Helfen kann ein Austausch mit Gleichgesinnten. Dort kann alles ausgesprochen werden, was man in der Familie nicht sagen kann und auch die Betroffenen fühlen sich wie wir verstanden und nicht alleine.
    Richtig verstehen wovon ein Krebskranker spricht kann nur ein ebenfalls Betroffener.
    Frage doch deinen Vater bei passender Gelegenheit danach, warum er meint sich so übernehmen zu müssen. Männer tun sich im allgemien schwer damit über solche inneren Dinge zu sprechen.
    Wichtig ist ganz offen zu sprechen und zu signalisieren, dass sich die Familie große Sorgen macht. Und ein geschwächter Körper wird sich durch Überbelastung rächen.
    Liebe Grüße Anita

    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

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