Hallo,
ich bin hier her gelangt, da ich ziemlich ratlos bin.
Meine Mutter (55) hat vor etwa 3 Monaten die Diagnose Brustkrebs bekommen.
Ihr wurde linksseitig die Brust amputiert und die Lymphdrüsen unter der Achsel entfernt.
Bei der anschließenden Untersuchung des Tumors kam heraus, dass es wohl eine sehr aggressive Art von Krebs ist, der ohne Chemo auf jeden Fall wieder kommen würde.
Ihr wurde nun ein Port für die Chemo gelegt und auf Grund einer Bronchitis wurde der Beginn der Chemo erstmal verschoben.
Meine Mutter leidet zu ihrer Krebserkrankung noch an einer Angststörung, was dazu geführt hat, dass sie nach ihrer Diagnose bis zur abschließenden Vordiagnostik in eine psychiatrische Klinik musste, da es ihr nicht gut ging.
Die Vordiagnostik hat ergeben, dass "nur" die Brust vom Krebs befallen war, alles andere war unauffällig.
Nach der OP hieß es, dass der Krebs mit ziemlicher Sicherheit zu 100Prozent entfernt wurde.
Warum ich nun so ratlos bin ist, dass ich keinen Zugang zu meiner Mutter finde.
Jeder Versuch mit ihr zu sprechen oder ihr Mut zu machen wird abgeblockt, stettdessen ist sie ungehalten, nichts was ich sage ist richtig bzw gut genug.
Sie macht mir Vorwürfe, dass ich nicht persönlich für sie da bin.
Sie würde sich wünschen, dass ich bei ihr bin und mich um sie kümmere, doch das funktioniert leider nicht.
Ich wohne bei Hannover und sie Nahe Flensburg.
Dazu bin ich alleinerziehend mit 2 Kindern, 1,5 Jahre und 3 Jahre.
Ich habe mich vor einem Jahr von meinem narzisstischen Exmann getrennt und ringe mit ihm gerade noch wegen Hausrat, Kindern und Scheidung. Dazu versuche ich gerade mit meinen Kindern ein neues Leben aufzubauen.
Ich habe Angst um meine Mutter und habe versucht ihr per Telefon mental beizustehen, da es mir auf Grund meiner Situation nicht möglich ist mit den Kindern persönlich hin zu fahren.
Meine Mutter ist verheiratet und ich habe noch einen 11 jährigen Stiefbruder.
Bis zur Trennung von meinem Mann hatte ich 6 Jahre keinen Kontakt zu meiner Mutter, sie war nach meiner Trennung sehr intensiv telefonisch und auch finanziell für mich da.
Seit ihrer Diagnose ist allerdings kein ran kommen mehr an sie.
Ich kann ihr wie gesagt nichts recht machen, alles, was ich sage ist falsch oder sie spricht erst garnicht darüber, wie es ihr geht.
Stattdessen lässt sie mich permanent spüren, wie enttäuscht sie von mir ist, dass ich mich nicht vor Ort um sie kümmere. Also ihren Haushalt führe und für sie da bin, sie zu Terminen fahre, etc.
Sie hat mich sogar schon beschimpft, gesagt, dass ich sei, wie mein Vater, also ihr Exmann, dass ich egoistisch und erbärmlich bin.
Ich sagte ihr, dass es mir das auf Grund meiner eigenen Situation und der räumlichen Distanz nicht möglich ist, für sie in dem Maße da zu sein, wie sie es sich wünscht, ich ihr jedoch zu jeder Tages- und Nachtzeit telefonisch zur Verfügung stehe.
Die Ärzte sagten ihr vor kurzem, dass sie für ein Jahr ab Beginn der Chemo auch keinen Kontakt zu Kleinkindern haben darf.
Langsam aber sicher blockt meine Mutter mich immer mehr, geht nicht ran, wenn ich anrufe, ist kurz angebunden oder sie lässt durchblicken, dass ich einfach nur eine Enttäuschung für sie bin und ich weiß nicht, was ich machen soll.