......ist da Jemand?
Ich fühle mich im Moment nämlich ziemlich alleine.
Mein Lebenspartner ist vor nun fünf Jahren an Blasenkrebs erkrankt. Die Blase wurde ihm kurz nach der Diagnose entfernt und er lebt seitdem mit einem künstlichen Ausgang. War auch lange Zeit kein Problem, doch seine Hufeisenniere verursachte immer wieder Staus
Vor einem Jahr wurde dann eine Methastase in seinem Kleinhirn festgestellt, die auch gleich entfernt wurde. Die Folge war, dass er anschließend einen enormen COPD-Schub (schwere und unheilbare Lungenkrankheit) bekommen hat, welcher ihm anschließend enorm viel Kraft geraubt hat.
Nichts destotrotz sind wir im Mai nach Sardinien gereist, wo ich schon immer mal hin wollte. Die Unternehmungen waren bei ihm schon da ziemlich eingeschränkt aufgrund seiner Luftknappheit. Dennoch haben wir beide die Reise sehr genossen und superschöne Tage verbracht.
Fest vorgenommen hatten wir dann anschließend auch noch eine zweite Reise in diesem Jahr Mitte September für zwei Wochen nach Mallorca. Heinz musste mich schon echt dafür überreden, aber ich wusste, dass er mit seinem besten Freund, der Ende vorletzten Jahres plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben war, dort unbedingt mal wieder hin wollte, also habe ich ihm diesem Wunsch erfüllt und die Reise gebucht.
Um es hier kurz zu machen, hatte sich meine vorherige Befürchtung bestätigt, als dass er mitten im Urlaub wieder einen Nierenstau hatte und wir mitten in der Nacht mit einem Notarztwagen in das nächstgelegene Krankenhaus fahren mussten. Anschließend ist er plötzlich auf dem rechten Auge erblindet.
Da er schon vorher auf dem linken Auge wegen Hornhautverkrümmung kaum noch was sehen konnte, auf dem rechten jetzt blind ist, hat seine Lebensqualität dadurch enorm abgenommen. Die COPD tut ihr Übriges, um ihm jeden Lebenswillen zu nehmen.
Seit zwei Wochen werden wir Gott sei dank unterstützt von SAPV (einer spezialisierter ambulanter Palliativversorgung).
Was meine psychologische Unterstützung angeht: Seit Ende Oktober hatte ich bisher zwei Termine in einer Einrichtung für Angehörige Krebskranker bei einer Therapeutin, welche mir schon sehr geholfen haben. Die großen Abstände zwischen den Terminen reichen mir aber nicht. Der nächste ist erst am 10. Januar, also alle vier Wochen. Erhofft hatte ich mir eigentlich auch eine Gesprächsgruppe in der Einrichtung. Das Angebot wurde mir allerdings leider nicht gemacht.
Heute sitze ich hier und weiß nicht, wie ich die nächsten Tage überstehen kann.
Kürzlich hatte ich hier in diesem Forum auch schon mein Problem geschildert, aber scheinbar ist das wegen fehlender Vorstellung meinerseits fehlgeschlagen.
Deshalb hier noch mal, in der Hoffnung auf Euer Gehör und Eure Unterstützung.
Euch, die ich alle noch nicht kenne, wünsche ich hiermit viel Kraft, die Krankheit Eurer Liebsten
so gut es geht zu verkraften
... und vor allem so viel Zeit es gibt, miteinander zu verbringen für das nächste, das übernächste, das überübernächste,....Jahr
Lasst es Euch einfach gutgehen!!!
Eure Petra