Hallo ihr's
Wie sich alle hier denken können ist das passiert was keiner erleben möchte.
Diagnose: Krebs
In meinem Fall aus der Sicht einer Angehörigen (mein Papa ist krank)
Mein echter Name lautet Franzi und ich werde am 27.06. 30 Jahre alt.
Letztes Jahr im Mai hat der Hausarzt meines Vaters bei einer Routineuntersuchung eine "Schatten" in der Gallenblase gefunden. Vermutlich Gallensteine, er sollte doch mal CT und MRT machen lassen.
Gesagt, getan und dann am 26.06 letzten Jahres stand es fest: da ist ein Tumor zwischen Gallengang und Bauchspeicheldrüse und er ist auch noch groß... jeder der diesen Augenblick erlebt hat weiß, dass in diesem Moment eine Welt zusammenbricht und der behandelnde Arzt hat schon in diesem Moment gesagt: höchstens noch ein halbes Jahr, klären sie ihre Angelegenheiten.
Doch Es wird nicht ganz so heiß gegessen wie gekocht, also ab ins Krebszentrum (Ich weiß nicht ob ich sagen darf welches es war, deswegen lasse ich es hier mal weg)
Die sagten sie operieren, also haben wir Hoffnung geschöpft. Die OP kam und wurde mitten drin abgebrochen. Der Tumor hatte schon gestreut. Metastasen an Aortanahen Lymphknoten. Der schlecht deutsch sprechende Arzt hat uns dann gesagt (mit sehr vielen Fachbegriffen und wenig Empathie) das wir froh sein dürfen wenn mein Vater es noch 3 Monate macht.
Schon zu diesem Zeitpunkt haben wir die Welt nicht mehr verstanden. Meinem Papa ging es Gut! Keinerlei Symptome! Nicht ein Gramm abgenommen hat er, null Schmerzen und auch nix von wegen Gelbsucht und dann so eine schlechte Prognose?!?
Im August letzten Jahres begann dann die pallative Chemotherapie und naja seine Haare sind etwas dünner geworden, aber er hat die Chemo super verkraftet.
November CT dann das erste Mal gute Nachrichten: die eine Metastase ist von 4 cm auf 2cm geschrumpft. Also hat man ihm eine weniger aggressive Chemo verpasst.
Februar CT: kein neues Wachstum von Metastasen, alles wie beim letztes CT
Heute war wieder CT: Eindruck meiner Mama: der Arzt schien überrascht, dass es meinem Vater immer noch so gut geht.
Ergebnis des CT: diese "Messmetastase" ist minimal (0,1cm) gewachsen, Lunge und Leber frei von Metastasen. Aber auch er stellt eine sehr schlechte Prognose, nicht einmal mehr ein halbes Jahr...
ABER: Papa ist immer noch symptomfrei, da ist rein gar nichts von zu merken, dass er Krebs im Endstadium hat und die Ärzte ihm nicht einmal bis heute gegeben haben.
Ich weiß nicht wer auch schon solche Erfahrungen gemacht hat. Geht es denn wirklich so plötzlich so schnell, wenn doch alles unter Kontrolle ist und es dem Patienten gut geht?
Ich bin hier um von anderen zu hören wie es bei ihnen war, vielleicht um etwas Hoffnung zu schöpfen, das Papa auch noch nächsten Weinachten bei uns ist. Oder vielleicht auch um mich auf das schlimmste vorzubereiten.
Liebe Grüße